Freitag, 1. März 2013

Pnohm Penh - schon wieder eine Hauptstadt...

 Eigentlich wärs nach Pnohm Penh ja ein relativ kurzes, gemütliches Stückchen gewesen, aber nach 100 Kilometern auf der Straße fiel mir plötzlich ein, dass ich mein Bauchtäschchen schon wieder in der Unterkunft vergessen hatte, aaaaaaaaargh!

Also blieb mir nichts anderes übrig, als die ganze Strecke wieder retour zu fahren, was dann ganz schnell mal 200 Zusatzkilometer für diesen Tag bedeutete, sowas blödes aber auch...

Als wir dann so ca. Zweieinhalb Stunden später als geplant in Pnohm Penh ankamen, begann meine Kathi wieder wie aus dem nichts anständig zu husten und zu stottern... Immer wieder ist sie mir auch ganz abgestorben, und ließ sich dann nur mit gutem Zureden wieder dazu überreden noch ein paar Meter zu rollen. Die letzten 100 Meter zum Hotel hab ich sie dann geschoben, so ein Schmarrn aber auch!

Der Fehler war dann aber schnell gefunden: Ein weiterer, undichter Benzinschlauch, grml... Bei dem bin ich noch am überlegen, ob ich die Schuld wieder KTM Bangkok in die Schuhe schiebe, oder eventuell Altersschwäche des Schlauches als Ursache akzeptiere...

In Pnohm Penh haben wir uns dann tatsächlich mal in eines der lustigen Mopedanhänger-Tuktuks gewagt, fährt sich erstaunlich bequem in sowas, gar kein Vergleich zu den indischen Rüttelkisten! Wobei man der Fairness halber auch anmerken muss, dass die Straßen in Pnohm Penh deutlich besser sind, als die meisten indischen Schlaglochpisten...


 Auf den Verkehrsinseln stehn da auch so lustige Dinger herum:


Und wenn wir das richtig verstanden haben, fanden hier die Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen König statt:


Ganze drei Monate war Staatstrauer angesagt gewesen, und am Ende ebendieser gabs ein kleines Feuerwerk am Mekong:

etwas konzeptlos, aber trotzdem schön!

Und das hier ist der Herr Monarch, auf den Fotos wirkt er im Gegensatz zum Thai-König eigentlich immer recht sympathisch, und er hatte wohl auch was mit der Beendigung der Schreckensherrschaft der roten Khmer zu tun!

war wohl ein guter Kerl und recht beliebt im Volk!

Sämtliche Fahnen in Pnohm Penh waren auch auf Halbmast...



Für einen neuen Benzinschlauch mussten wir natürlich zum nächstgelegenen Mechaniker, dort konnten wir uns dann Bremsentuning auf kambodschanisch ansehen... *gg*

Die bei KTM wissen schon warum orange: Weils schneller macht! *gg*

Der Schlauch war flott aufgetrieben, und ein paar der regelmäßig kaputt werdenden Rücklichtbirnen haben wir uns dort auch noch gecheckt.

 Und dann gings in die "Killing Fields":


Ein paar Kilometer außerhalb der Hauptstadt hatten die roten Khmer dort tausende Regimegegner, Intellektuelle, oder einfach nur Menschen die das Pech hatten zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, systematisch umgebracht.


In jeder der Gruben wurden nach Ende der Herrschaft unzählige Leichen gefunden, eines der Löcher war alleine nur für hunderte Kinder ausgehoben worden...


Beweisfoto...

Unser Tuktuk Fahrer bestand seltsamerweise darauf, mit uns unbedingt auch zur "Shooting Range" zu fahren, die liegt ja eh gleich neben den Killing Fields.

Für Waffengeile Touristen war es dort möglich von der Handfeuerwaffe ($ 40) bis zur Panzerfaust ($ 2500) so ziemlich das ganze Programm der im Vietnam Krieg eingesetzten Schusswaffen "probezuschießen". Der Tuktuk Fahrer hätte bestimmt eine Provision von den Betreibern bekommen, wenn wir unser hart verdientes Geld dort liegengelassen hätten...
Haben wir aber nicht, irgendwie fanden wir es zum einen ziemlich teuer, und auch ziemlich pietätslos, gerade auch im Anbetracht der anderen am Tagesprogramm stehenden "Sehensürdigkeiten".

Diese Skrupel hatten aber nicht alle von ihren Tuktuk Fahrern dorthin gekarrten Touristen, einige ließen dort tatsächlich ihr Geld liegen, das waren aber bestimmt alle ausschließlich waffengeile Amis! *gg*

Anschließend gings ins "Tuol Sleng Genozid Museum", eine Schule die von dem Regime in eine Art Zwischenlager für Verdächtige umgewandelt worden war. Hier wurden die zahlreichen Opfer des Regimes befragt, gefoltert, zum Teil dort schon getötet, oder dann auf LKWs weiter zu den Killing Fields gebracht...


Zur Zelle umgewandeltes Klassenzimmer...


Hier wurden Leute zur Folter kopfüber in die mit Wasser gefüllten Krüge getaucht. Die CIA macht das heute noch ganz ähnlich...


Zahlreiche sichergestellte Fotos der Opfer "schmückten" viele der Wände dort...

...von Jung bis Alt, ob Männlein oder Weiblein...

großartiges Kustwertk, wenns nur nicht so tragisch wäre...

In große Klassenzimmer wurden viele kleine Zellen hineingemauert....

Ja, schon sehr gruselig die ganze Angelegenheit. Hat mich schwer an meinen Besuch in Mauthausen erinnert... :-/

 Insbesondere in Anbetracht der gerade eben besuchten Stätten der kambodschanischen Geschichte, schien uns der Name dieses Unternehmens etwas gewagt gewählt:

Was zum Henker macht diese Firma?!?

Zum Abschluss sind wir dann noch ein wenig in der Stadt herumgelaufen...

schöne Parks...

Paläste...

Springbrunnen...

...und haben auch das Nationalmuseum besucht:


Das Gebäude war zwar schon ganz fesch, der Inhalt allerdings eher enttäuschend. Eigentlich gabs dort nur einen Riiiiiesenmenge an antiken Statuen und Figürchen, und sonst nix. Und so Statuen und Figuren finden wir halt in ihrer "natürlichen Umgebung", in schönen, halbverfallenen Tempeln, am bestenn. Außerdem hat man in maximal einer Stunde wirklich alles gesehen, und dafür war der Eintrittspreis dann doch relativ gesalzen...


Und hier nochmal der Königspalast:


Aja, und in unserem Hotel durften wir richtig fein in der Lobby parken, das ist dort so üblich! ;-)


Nach zwei Tagen in Pnohm Penh sind wir dann auch schon weitergezogen, und zwar nach Siem Reap, wo mit Angkor Wat eine der wohl berühmtesten, antiken Tempelsammlungen der Welt in der Gegend herumsteht!

Stay tuned! ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen