Mittwoch, 12. Dezember 2012

Vrindavan & The Taj Mahal - von Tempeln und Gräbern...

Soda, wieder mal Sorry für die ewige Schreibpause, aber die Internetverfügbarkeit ist in Indien echt unter aller Sau! So gut wie in jeder Unterkunft in Pakistan und auch im Iran hats zumindest im Bereich der Lobby Wifi gegeben, hier in Indien wissen die meisten Wirtn net mal was ein Wifi ist....

Jetzt sitz ich da also in Raj's Spanish Cafe in Kolkata, und darf 25 Rupees pro Stunde Internetnutzung bezahlen... (Und ein vielfaches davon geht noch für Futter und Getränke drauf, mmmmmm, Ananas-Lassi, jammjamm!)

Jaja, hart und entbehrungsreich ist das Leben des Motorradreisenden!

Jetzt aber zurück nach Nordindien, wo wir uns früh von Rishikesh aus auf den Weg nach Vrindavan gemacht haben. Beim unserem Tankstopp haben wir dann das Fahrzeug hier entdeckt, ist angeblich ein Puch-Moped!

Eine Art Puch Maxi?!? Im tiefsten Indien!

Bei unserer Mittagspause hatten wir dann erstmals das Gefühl, dass die Menschenmassen, die uns umstellen sobald wir irgendwo anhalten, unter Umständen ein wenig außer Kontrolle geraten könnten. Während ich an einem der typischen Straßenrand-Bambushütten-Restaurants etwas essbares auftrieb, versuchte Richi mit mäßigem Erfolg die Meute vom rumtatschen an unseren Motorrädern abzuhalten. Es ist wirklich unglaublich, welche Faszination unsere großen, bunten KTMs hier hervorrufen!



Solche Menschenaufläufe sind (leider) absolut normal, und die Meisten Leute verstehen üüüüberhaupt nicht, warum es uns stört wenn an sämtlichen Schaltern rumgespielt, im Getriebe gerührt und fest am Gasgriff gezogen wird.
Mein Navi ist auch regelmäßig das Ziel von vollkommen planlosen "irgendwasamTouchscreenrumdrück"-Attacken, und schon öfter hab ich es bei meiner Rückkehr in irgendwelchen Untermenüs, die auch mir vollkommen fremd waren vorgefunden... grmll...

Das war übrigens das Futter, schmeckte deutlich besser als es aussieht! ;-)


Als wir dann mit Futter zu uns nehmen fertig waren, war die Menschenmasse so dermaßen angewachsen, dass quasi die ganze Straße blockiert war. Und so ziemlich jeder der sensationsgeilen Irren ließ die selben drei Fragen auf uns einprasseln, wollte unbedingt Helm, Handschuhe, Motorradjacke und wasweisichwwanochalles betatschen, und warum wir partout niemanden von ihnen probefahren ließen, verstand irgendwie auch keiner... AAAAAAAARRRRGHHHH! So sehr wir die zutrauliche, offene Art der Inder auch schätzen, wenn 50 kaum des Englischen mächtige Fremde zugleich versuchen dein neuer bester Freund zu werden kann das schon ein wenig am Nervenkostüm nagen! Und so waren wir dann auch froh, als wir es satt, und ohne irgendwas geklaut zu bekommen, schafften uns wieder aus diesem Mob zu befreien um unsere Reise fortzusetzen.

Von nun an beschlossen wir, nur noch kurz wo anzuhalten um Wasser und Essbares flott in einem Laden zu kaufen, und dann zum Verzehr der Jause, bzw. für alle ernsthaften Pausen, irgendwo ins Gemüse zu fahren.

Anders ist es in Indien abslout nicht möglich mit dem Motorrad eine erholsame Pause zu machen!

Es ist wirklich vollkommen egal, wo man stehen bleibt, wenn man von einer Straße aus gesehen wird, dauert es nur wenige Minuten bis man von dutzenden neugierig starrenden Freaks umringt wird. Das geht uns wirklich schon gewaltig am Arsch!

Die Notwendigkeit, zum Pausieren in die Wildnis zu entfliehen hat aber auch ihre Vorteile, an gewisse Orte währen wir sonst wohl nie gekommen:

Beautiful, right?

Spider Richi - Upside down!

Lost in the woooooods...

Aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist es in Indien nicht immer möglich, ein ungestörtes Plätzchen zum Pausieren zu finden. Wenn man aber ein wenig abseits der Straße ist, handelt es sich meist nur um sehr wenige Schaulustige, die dann auch etwas mehr Respekt und Zurückhaltung zeigen, als wenn sie im Dutzend auftreten...

Der war sogar sehr nett eigentlich!

Immer beliebt: Fotos mit unseren Motorrädern...

Wir erreichten dann auch tatsächlich das "Städtchen" Vrindavan, in dem angeblich einst Lord Krishna geboren wurde. Daher ist es natürlich DIE Welthauptstadt der Hare-Krishna Religion, und die ganze Stadt ist voller Tempel. In Summe gibt es dort angeblich über 5000 solche Kultstätten, und man hört wirklich permanent religiöse Lieder und sieht an jeder Hausecke Leute beim Ausüben ihrer religiösen Rituale.

Dort angekommen trafen wir uns mit Vipul, einem weiteren Couchsurfing Kontakt. Dieser hat uns dann in ein altes Ashram einquartiert, und uns anschließend auf eine erste kleine Tempelrunde mitgenommen.

Und so schaut das aus, wenn die weisen Krishnas zu ihren Anhängern sprechen:


Und an diesem Abend waren wir dann endgültig in Indien angekommen, wir nahmen mit Vilpul nämlich eine Motorriksha. Eines dieser gefürchteten, dreirädrigen, lauten, sich irgendwie immer kaputt anhörenden Tuktuk-Taxis.


Ist in etwa wirklich so schlimm, wie wir es uns vorgestellt haben... *ggg* Das Fahrwerk ist im Vergleich zu unserer Kathi wirklich quasi nicht vorhanden, ebenso die Motorleistung, dafür hatten wir in typisch indischer Manier gleich noch ein paar uns unbekannte Mitfahrer... *gg*

Wir fuhren also in einen weiteren, recht neuen Tempel, der uns aufgrund seiner vielen künstlichen Steinformationen, der diversen bunten Plastikfiguren und der bunten Beleuchtung irgendwie an ein Disneyland für Hare Kishnas erinnerte... *gg* (ohne da jetzt wen beleidigen zu wollen...)


Leider durfte man im Inneren auch nicht Fotografieren, deswegen ist das das einzige Bild von diesem Tempel, der an sich schon auch sehr interessant und beeindruckend war.
Dort haben wir sogar schöne Blumenketten um den Hals gelegt bekommen! ;-) Leider gibts davon aber keine Bilder... :-(

Der Tempel war übrigens sogar sooooooo vegan, dass man keinerlei Gegenstände aus Leder mit hinein nehmen durfte, kein Ledergürtel, keine Ledergelbörse usw....!

Nach dem (wie immer) köstlichen Abendessen, sind wir dann in der Innenstadt noch zufällig einer Parade über den Weg gelaufen:


Viele bunt beleuchtete Wägen mit allerlei heiligen Figuren, meist auf Traktorbasis, also quasi wie ein Faschingsumzug bei uns. Nur dass die Musik dort noch um ein vielfaches lauter und auch nerviger ist! Geräuschbelästigungstechnisch gibts sohl kaum was schlimmeres als sich überschlagende, verbeulte indische Lautsprechertrompeten, die indische Gebetsgesänge schmettern...

Der Weihnachtsmann hat übrigens auch vorbeigeschaut! ;-)

Interessant auch die Straßenreinigung in Vrindavan, dafür sind tatsächlich diese Schweinderl da zuständig. die fressen nämlich einfach alles zusammen und, und so bleibt als einziger Schmutz Plastik und Scheiße auf den Straßen übrig. Tolles System, oder? :-/


Am nächsten tag gings wieder auf Reisen mit der Motorriksha:


Zu einem weiteren Tempel natürlich:

Scho fesch, oder? ;-)

interessante Details...



Glücklich sein: Ist doch eh so einfach!

Und hier Vilpul und Richi beim Abhängen! ;-)

STROMSPAREN!!!! In Krishnas Namen nochmal!!! ;-)


Zwecks der Gaude fuhren wir dann auch noch zum Tempel, der Krishnas Freundin gewidmet war, wenn ich das richtig in Erinnerung habe:


Da der Tempel klugerweise auf einem Hügel erbaut wurde, hat man von dort eine wunderschöne Aussicht über die darunterliegende Stadt:


Typisch indische Bauweise... *gg*

Vilpul & Richi on the stairway to heaven... *gg*

Aja, Straßenköter gibts natürlich auch überall. Der ist aber nicht tot, keine Sorge, der sieht nur so aus! ;-)


Noch mehr Aussicht:


Schachbrettmuster!

Und in dem Palast hat Krishnas Freundin gelebt, glaub ich... *gg*



Das waren offensichtlich Bienenstöcke, die sich hier "wild" angesiedelt haben:



cooler Baum!

Und das aaaaaaallerbeste: Streifenhörnchen!!! Die waren dort schon so sehr an die vielen Menschen gewöhnt, dass man sie sich richtig aus der Nähe ansehen konnte... ;-)

Sooooooouuuuuuuu liab!

Aja, und so wird dort der Beton gemischt:


Und soviel zum Thema "Freitod durch Schnellzug": Wenn der Bahnschranken geschlossen ist, dann schiebt man das Motorrad eben unter dem Schranken hindurch um auf die andere Seite zu kommen!


Typisch indische Baustelle:


Und endlich mal eine Kuh, die in den Straßen was Vernünftiges zum Beißen gefunden hat: Eine Blumenkette! ;-)


Und dieses kleine, unscheinbare Tempelchen haben wir uns auch angesehen: :-)


Während ich dann diesen Springbrunnen dort fotografiert habe...


...wurde Richi erstmals von weiblichen indischen Ureinwohnern als Fotomotiv entdeckt. Dass allerlei Männer und Jungs Fotos gerne 1000e Fotos von sich mit uns schießen lassen ist ja mittlerweile ganz normal für uns, aber hier haben sich erstmals Mädels drübergetraut nach einem Foto mit unserem Motorradhelden zu fragen! *gg*



Das Tempelchen war übrigens wirklich ziemlich gut beleuchtet und in Szene gesetzt!


Auch innen sehr fesch!


Und damit man weiß, wem man das alles verdankt, gibts eine Wachsfigur vom Gründer des Tempels:



Traditionelle Kopfbedeckungen mussten wir natürlich auch ausprobieren... ;-)


Und das war übrigens unsere Unterkunft dort, ein richtiger Ashram! ;-)


Ja, a bissi basic vielleicht...*g*

Wenigstens wars sauber.. *chrchrchr*
Und das war übrigens Vilpuls Motorrad, eine Yamaha. So wie auch mein erstes anständiges Motorrad! (Ok, meins hat 440ccm³ mehr gehabt, aber Yamaha ist Yamaha! ;-) )


Nachdem wir dann mit unserer 4-Religionen-quer-durch-Indien-Tour fertig waren, machten wir uns frühmorgens auf den Weg zum Taj Mahal, wir wollten ja nicht nur dieses besichtigen, sondern auch am selben Tag noch nach Khajuraho weiterfahren.

Beim Taj erfreuten wir uns dann am überaus gesalzenen Eintrittspreis (750 Rupees, die meisten anderen Attaktionen in Indien kosten um die 200), unfreundlichem und vollkommen unfähigem Sicherheitspersonal, und überteuerten Elektro-Rickshas.

Aja, und so ein großes weißes Marmorgebäude war da auch noch:




Hier sind wirklich noch wenig Touristen unterwegs, als wir den Laden ca. 1 Stunde später wieder verließen wurde es wirklich hässlich...



Aber auch die unmittelbare Umgebung ist eigentlich ganz fesch:



Soda, das wars dann eigentlich auch schon wieder, von unserem abenteuerlichen Ritt weiter nach Kahjuraho und wie's uns dort ergangen ist, gibts hoffentlich in Kürze!








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