Donnerstag, 18. April 2013

Singapore! Stahl, Beton, und sehr viel overdesignte Künstlichkeit...

 Weil wir uns erst wenige Tage vor der Abfahrt um die Zugtickets nach Singapore gekümmert haben, waren leider nur noch Sitzplätze in der zweiten Klasse, und keine Schlafkabinen mehr freigewesen. Das hatte den großen Vorteil, dass das Zugfahren unglaublich günstig wurde, für die 7 1/2 Stunden Fahrt haben wir keine neun Euro bezahlt! :-)


Als Nachteil stellten sich jedoch die ziemlich unbequemen Sessel heraus, zum Schlafen waren die leider kaum geeignet. Irgendwie hab ichs trotzdem geschafft einzunicken, bin dann aber mit schmerzendem Rücken wieder aufgewacht...


In Singapur konnte man den Reichtum der Stadt dann beinahe schon beim Aussteigen aus dem Zug riechen, was so eine gut erhaltene Mercedes-Limousine heutzutage wohl wert ist?


Nach errfolgreicher Quartiersuche machten wir uns dann ins Stadtzentrum auf, unterwegs fanden wir dabei dieses Ringgerät, bei dem die Slickreifen sogar standesgemäß bis zum Rand "wuzlat" waren! :-)


Allgemein gibt es in Singapur erstmals seit wir Europa verlassen haben wieder eine recht hohe Dichte an ausgewachsenen Motorrädern wie diesem Tigerli hier zB:



Weiters gesichtet:


Die Evolution von der Schrottkiste zum siegfähigen Offroadrenngerät! ;-)

Im Stadtzentrum selbst schreien zahlreiche Stahlbeton-Glaspaläste nach Aufmerksamkeit, wirklich unglaublich wieviele Banken sich selbst und ihrem Reichtum hier Denkmäler hingebaut haben!


Eine eher lieblos in Stahlbetonbauweise hingeklotzte "Kathedrale" haben wir auch gefunden:


Einzig die modernen "Bibelwerbeslogans", die wohl die Jugend ansprechen sollten vermochten uns ein wenig aufzuheitern:


 Dort, wo das Stadtzentrum ans Meer grenzt, gibt es die Marina. Früher wurden hier wohl tonnenweise Waren (und Pirateriebeute... *ggg*) umgeschlagen, heute dreht sich dort alles um den Singapore Dollar. Zahlreiche High-End Luxury Bars, Cafes und Hotels bieten einem ausreichend Möglichkeit, Geld im wirklich großen Stil liegenzulassen. Wir haben dort zB für eine Kugel Lychee-Eis und ein Fläschchen Wasser gleich mal umgerechnet 6 Euro bezahlt...

Bei einem Besuch im "Marina Bay Sands Hotel" (lustiges Dreiergebäude mit "Schif" am Dach) ist man an einem Wochenende vermutlich mehr Geld los, als wir in zwei Monaten Indien so liegengelassen haben...


Ebenfalls gut designt und bestimmt schweineteuer: Das Esplanade, ein Veranstaltungszentrum:


Abseits von all dem Beton, Chrom und Glas gibt es aber auch einige Parks, die zum Verweilen einladen:


Am Abend gibt es dann so eine Art Lichtshow im Hafen, an der das lustige Hotelboot und das ebenfalls sehr lustige Kunst und Wissenschaftsmuseum teilnehmen:


Naja, hatten wir uns wirklich etwas spektakulärer vorgestellt...

Und dann waren wir noch im "Garden by the bay", einer weiteren künstlichen Ansammlung von feuchten Designer & Architektenträumen. Der "Garten" war wirklich sowas von bis ins kleinste Detail durchgestylt, es tat schon fast weh beim Hinsehen. Jeder einzelne Stein dort war wohl von einem Designer handgepickt und in der einzig perfekten Position platziert und beleuchtet worden. Uns war der ganze "Sci-Fi"-Kitsch irgendwie echt zuviel dort.

Künstliche Bäume, "Avatar-Style"

Wahrscheinlich sind wir aber auch nach über 7 Monaten auf Besichtigungstour an einem Punkt angekommen, an dem es sehr schwer ist sich für neue Sehenswürdigkeiten zu begeistern... Wenn ich quasi frisch auf Urlaub nach Singapur fliegen würde, hätte mich die Stadt ziemlich sicher sehr fasziniert.
Nach über 7 Monaten auf Achse hatte ich aber permanent das Gefühl das Alles irgendwo anders in leicht veränderter Form schon mal gesehen zu haben, irgendwie wirkte einfach kaum was echt oder original in dieser klinisch sauberen Designerstadt...

Unsere letzte Nacht in Singapur verbrachten wir dann stilecht mit grüner Gitarre und Bier, gingen jedoch recht früh schlafen. Der Schlafmangel aus letzter Nacht machte sich dann doch bemerkbar...


An unserem letzten Tag in Asien taten wir dann eigentlich nichts anderes als Internetzen, Lesen, Essen und Trinken, bevor wir Abends dann in Richtung Flughafen aufbrachen...

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