Sonntag, 3. Februar 2013

Nepal - Wo die Berge hoch und die Straßen etwas weniger selbstmörderisch sind...

 Soda, obwohls dem Richi eigentlich noch ziemlich scheiße ging, sind wir dann aus Kolkata in Richtung Norden geflohen.

Als wir uns dann so durch den typischen indischen Großsstadtverkehr gestaut haben, fiel Richi dann auch noch auf, dass seine linke Gabel offenbar während dem rumstehen in Kolkata undicht geworden ist... (davor war die definitv noch trocken!) Na super, genau des braucht ma, wenn ma sich ohnehin kaum auf dem Motorrad halten kann und nur aus Kalkutta raus will...

Wie immer haben wirs dann aber trotz aller Hindernisse aus der sich wirklich ewig nach Norden stauenden Stadt rausgeschafft, nur um dann von einer Straße die so ziemlich das Schlechteste vom indischen Überlandverkehr repräsentierte in den Wahnsinn getrieben zu werden. Tooootal viel Verkehr, gefahren wurde wieder rücksichtslos und planlos dass es ärger nicht geht, und dass auf der Straße permanent Rettungswägen unterwegs waren hat uns natürlich zusätzlich verunsichert!

An dem Tag haben wir, obwohl wir eigentlich den ganzen Tag unterwegs waren kaum 200km geschafft, echt krass wie sehr einen der indische Verkehr einbremsen kann... 

Naja, das hamma aber auch überlebt, und nachdem wir mit der 0.05er Ventilspiellehre eine Runde um den Gabeldichtring gefahren sind, und anständig Fett hinter die Staubkappe geschmiert haben ist die Sache auch wieder dicht. Yippie!

Von einem unserer Hotelzimmer konnten wir dann auch mal beobachten, wie denn so der typische indische LKW-Aufbau entsteht. Echt arg, unserer Meinung nach arbeiten die da wie in der Steinzeit, wenn ich das mit meinen Erfahrungen bei Lohr Magirus vergleiche liegen da gefühlte Jahrhunderte an Technologie dazwischen...


Arschkalt wars nördlich von Kalkutta übrigens auch schon, tagelang sahen wir keine Sonne sondern nur dichte Wolkendecken und Nebel, da machte das Mopedfahren zum Teil wirklich keinen Spaß mehr.

Natürlich haben wirs dann auch noch erstmals geschafft, dass mir mal so richtig in der Pampa der Sprit ausgeht:


Und da kann man meiner Meinung nach mir net amal wirklich die Schuld dafür geben, am Anfang des Tages waren nämlich tatsächlich soviele Tankstellen an dem Highway, dass wir uns schon gewundert haben wovon die denn alle überleben. Demenstprechend haben wir mit dem Tanken gewartet, bis mal die Reservelampe zu blinken begann. Mit den über 40km Reservereichweichte müssten wir da bei der Dichte locker eine Tanke finden.

Nur blöd, dass die Lampe dann anging, als wir durch eine sehr dünn besiedelte Gegend fuhren, auf der auf 70km keine Tankstelle war...

Naja, gottseidank braucht Richis gleichdruckvergaser ja weniger Sprit wie mein Flachschieber, und so hat ers gerade noch zur nächsten Tanke geschafft, von wo er mir dann einen Liter Sprit brachte, der mich dann auch dorthin rollen ließ...

Abgesehen davon verlief die Fahrt recht Ereignislos, interessante Plätzchen zum Pausieren haben wir wieder gefunden...



Wo wir dann auch prompt wieder von staunenden Einheimischen gefunden wurden...




Und  hier haben wir unsere letzte Nacht in Indien verbracht, wieder mal haben uns junge Einheimische auf einem Moped geholfen eine Unterkunft zu finden:



Die Moppeds durften wir dann in diesem Gang abstellen, als sie noch auf der Straße standen haben die Schaulustigen nämlichwieder mal einen Stau der die komplette Straße gesperrt hat verursacht...


Von dort nach Nepal hat uns die indische Infrastruktur dann nochmal mit dem härtesten, dass sie so zu bieten hatte konfrontiert, nichtsdestotrotz schafften wir es an die nepalesische Grenze!

Und nach ziemlich einfachen und relativ zügigen Einreiseformalitäten waren wir dann auch schon in Nepal! Yippie!!!

Die erstebeste Gelegenheit zum Offroaden haben wir mit diesem ausgetrocketen Flussbett dann auch anständig genutzt! Richi hat mit zwei "Moppedniederlegungen" dann gleichmal klargemacht, dass er die nepalesische "Wurfmotorradkrone" nicht kampflos mir überlassen wird! So loser Flussschotter is vollbeladen aber auch a Sau zum fahren...


Anfangs hat uns des enge Straßerl...


des immer wieder mal mit schöner Aussicht gepunktet hat, ja sehr getaugt!





Mit der Zeit wars dann aber ganz schön nervig, so gut wie nie auch nur den dritten Gang benutzen zu können. Wenn man dann in der Stunde kaum mehr als 30km schafft, weil einfach die Straße so eng und verschlungen ist, verliert man dann irgendwann die Freude an "Vollgas-Bremsen-Vollgas-Bremsen-usw". Dass das Gripniveau ähnlich hoch war, wie auf den beschissenen türkischen Straßen, hat den Fahrspaß auch nicht unbedingt erhöht...

Nachdem wir dann auch schon auf 3000m Seehöhe waren, hat uns der Ausblick aber für die anstrengende Fahrerei entschädigt:



  

Nachdem die Fahrerei in Richtung Kathmandu zwar anstrengend, aber im Vergleich zu Indien eigentlich sehr spaßig war, wurden wir vor Kathmandu dann wieder mit der harten Realität konfrontiert: Different city, same shit! Eigentlich unterschied sich Kathmandu verkehrstechnisch genau gar nicht von Kolkata oder einer beliebigen anderen indischen Großsstadt...

Naja, verkehrswahnsinnserprobt wie wir mittlerweile ja sind, war auch dass kein Problem, und wir fanden unser Guesthouse, das tatsächlich in einer etwas ruhigeren Gegend lag, auf Anhieb. Yippie!

 Überall in der Touristenecke, gabs diese Gurkha-Messerläden:


Die Gurkhas sind so eine Art Mythenbehaftete Gruppe von Kämpfern (meist für Great Britain), der ganz außergewöhnliche Zähigkeit und Verbissenheit in der Erfüllung ihrer Missionen nachgesagt wird. Rekrutiert werden sie ausschließlich aus Nepalis, die davor einen unglaublich schweren Eignungstest unterzeogen werden. Ist für die Nepalis auf jeden Fall eine große Sache des Nationalstolzes!

Und so siehts in Thamel, dem Touristenbezirk Kathmandus so aus:


Über die Kreuzung mussten wir quasi täglich!


Uns ist in Nepal aber nicht fad geworden!

Nach einer feucht-fröhlichen Weihachtsfeier haben wir allerlei Dinge erledigt!

ZB: Richis wieder mal kaputte Schuhe richten gelassen:

Bis jetzt die beste Reperatur, das hält!

Richis links gebrochenen Kofferträger schweißen lassen (LC4 Vibrationen + vollbeladenes Offroaden = Touratech Träger nach lächerlichen 20.000km kaputt)...

Der Schweißer hat ne Harley Jacke, der weis was er tut! ;-)

Um den Versand unserer Motorräder (auch Jana & Harolds, die ebenfalls in Nepal waren) haben wir uns auch schon gekümmert, und mit zwei Frachtagenten diesbezüglich Kontakt aufgenommen.

Und über eine Trekkingtour haben wir uns auch Gedanken gemacht und Informationen eingeholt. So ganz nebenbei haben wir dann auch noch zufällig die für unseren Spotty lebensnotwendigen Lithium Batterien gefunden, in einem ganz gewöhnlichen, kleinen Greislerladen, Yes!

In unserer zukünftigen Kathmanduischen Stammpizzeria durften wir die "Lokalgitarre" signieren...


aber auch Sightseeing war angesagt:


 Die Altstadt hatte einige fesche Tempel zu bieten!






Ein Markt darf nirgends fehlen!


Gut zu wissen, *gg*


Die Feuerwehr hab ich auch schon wieder gefunden:


Zum Teil wirken die Fahrzeuge ja net mehr ganz taufrisch...


Ein paar neuere Gefährte japanischen Ursprungs hatten sie aber auch:


Immer wieder spannend, wie Dinge in Asien noch erledigt werden, so zB Messerschleifen:


Und Abends war ma dann meistens bei unserem Italiener, Heiße Schokolade mit Rum trinken, die hat guuuut gewärmt!


glücklicher (=besoffener) Richi! *gg*

 In der Pizzeria haben wir dann auch Veronica aus Usbekistan kennengelernt, Krankenschwester die mit Geld, das sie geerbt hat jetzt mal auf Weltreise ist... Ihre Reisegefährtin war leider krank, und so hat sie sich über ein wenig Gesellschaft gefreut. Beim Sightseeing war sie auch dabei, und erstaunlich trinkfest war die Kleine! *g* - Immer wieder interessant, wen man alles so trifft und wie dann so temporäre Freundschaften entstehen...


Aja, und eine Kommunistendemo konnten wir auch noch beobachten, bevors nach Pokhara ging, um dort mit Jana & Harold Silvester zu feiern... 


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