Donnerstag, 6. September 2012

Auch die größte Reise beginnt mit kleinen Schritten...

Soda, jetzt sind wir also tatsächlich auf unseren langen, vermutlich zwichendurch irgendwann mal beschwerlichen Weg nach Indien aufgebrochen.

Wie eigentlich zu erwarten, gings dabei vor Abreise noch drunter und drüber. Eigentlich wollten wir ja spätestens Freitag Mittags mit dem Zusammenpacken fertig sein, damit wir uns dann ganz ungestört der Party und den Vorbereitungen dafür widmen können.
Leider kam uns da aber Richis (oder eigentlich eher Kathi 1) Steuergerät dazwischen. Eine Woche vor Abfahrt hab ich nämlich festgestellt, dass Richis Kiste nicht wie angenommen mittels simplen Abstecken eines Kontaktes auch für richtig schlechten Sprit ab 80 Oktan geeignet ist, sondern bestenfalls 90 Oktan verträgt.
Das ist ein Feature, dass erst ab 2003 verbaut wurde... aaaaaaaaargh! Also schnell auf Ebay das gebrauchte Steuergerät einer 04er Adventure ersteigert, und gehofft das das Teil rechtzeitig ankommt. Das tat es dann auch, am Donnerstag, als wir eigentlich mit dem Packen beginnen wollten.
Natürlich ist das Teil alles andere als Plug&Play, das alte Steuergerät hat vergossene Kabel die aus dem ca. Zigarettenpäckchengroßen Kastl rauskommen, das neue einen 16-Pin Stecker. Von den 16 Pins werden aber eigentlich nur 8 wirklich benötigt, alle anderen gehen auf Masse. Die Kabelfarben an der Elektrik wurden im Laufe der Modelljahre bei KTM offenbar auch ganz gerne mal geändert, und so haben wir einen ganzen Tag mit lustigem Kabelzuordnen, Steckerbasteln, und viiiiiiel viiiiiieeeeel herumlöten verbracht. Offenbar waren wir sogar erfolgreich mit unserer Bastelei, bis jetzt läuft die Kiste problemlos!
(Fotos davon liegen auf meinem Rechner Zuhause... grml...)

Am Donnerstag Abend trafen dann auch unsere Bekannten aus Frankfurt ein, Harold und Jana haben so in etwa das selbe vor wie wir, nur ein wenig anders, und vor allem gemütlicher (Jana fährt noch nicht lange Motorrad).
Vielen Dank an der Stelle auch an Ismail, meinen überaus netten, türkischstämmigen Ex-Arbeitskollegen, der an dem Abend vorbeigeschaut hat, und mit uns vieren dann einen kleinen "Türkei-Workshop" gemacht hat.
Wehe, dieses Fethiye in der Südwesttürkei ist nicht cool! ;-)

Danke an der Stelle auch an den Stephan, der sich einen Abend vorher die Zeit genommen hat mit uns seine großen Schatz an Iran-Erfahrungen zu teilen!

Soda, während Harold und Jana am Freitag im Regen in die Shoppingcity Seiersberg gefahren sind, um sich ein 12V Ladegerät für ihren Schlepptop zu besorgen , haben wir damit begonnen unsere sieben Sachen zusammenzusuchen. Die ersten gegen Mittag eintreffenden Gäste (Peter & Nadine) wurden dann auch gleich zum Partyvorbereiten abkommandiert, Danke vielmals an dieser Stelle für euren Einsatz! Ebenfalls vielen Dank an die Sonja fürs rundum helfen und Partygäste versorgen! ;-)

Während dann am Nachmittag schön langsam immer mehr Leute eintrudelten, haben wir dann irgendwann (unter Einfluss einiger Biere... ;-) ) eingesehen, dass das Packen heute keinen Sinn mehr macht, und uns lieber voll und ganz dem Suff hingegeben. So jung kumm ma schließlich nie mehr zamm! ;-)

Der "Toughest Man Award" geht übrigens an den Peter, der bei einsetzender Dunkelheit, bei strömendem Regen im Leder auf seiner 1000er Fazer angerollt kam (und uns noch eine handvoll nützlicher Kabelbinder mitgebracht hat!):


Am Heimweg von der Shoppingcity haben Harold & Jana auch noch bei meinen Eltern vorbeigeschaut um die Dienste des Universalspezialisten Franz in Anspruch zu nehmen, ihre Seitenständer machten nämlich Probleme. Franz hat das natürlich sauber und formschön gepimpt! ;-)

Harold und Jana kamen dann also erst später wieder zu mir, als die Party bereits voll im Gange war, und haben sich vor dem Besäufnis erstmals dem Wechsel ihrer Reifen gewidmet. Details dazu gibts auf ihrem Blog:

runningfreewind.blogspot.com

Hier noch ein paar Party-Impressionen:


Aja, und hier sieht man Jana (Mitte) und Harold (hinter Hannes, links) vor den 4 Weltreiserädern und diversen Partygästen!
Dass es eventuell doch nicht so klug war, die Abfahrt auf den Tag nach der Party zu legen, dachte ich mir schon als ich um 3/4 4 zu Bett "ging" (naja, wankte trafs bestimmt besser...). Wie heftig der nächste Tag da tatsächlich werden würde, konnte ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnen...

Wie befürchtet gings mir am nächsten Tag dann so richtig dreckig, das ich erstmals mit "Mageninhalt bei mir behalten" und "Alkleichen zählen" voll beschäftigt war... Dass es immer noch regnete hat die Stimmung auch nicht wirklich gehoben... :-/

Nach ein bis zwei C2H6O-Gedächtnisstunden wurde dann diverses restliches Zeugs zusammengesucht und die Lastesel bepackt...

Ready to Race! (naja, eigentlich net, aber wir haben ja schließlich keine Wahl...)
Ja, is schon ein wirklich seltsames Gefühl wenn einem nach Monaten der Vorbereitung auf einmal klar wird, was man da eigentlich vor hat: Das sichere, wohlbekannte und geschätzte Umfeld zu Hause einfach so zu verlassen, die vielen geliebten Menschen hinter sich zu lassen, und aufzubrechen auf eine Reise, von der man bestenfalls eine grobe Vorahnung hat...

Sehr viele gute Freunde und Verwandte waren gekommen um sich zu verabschieden, ist ein sehr intensives Gefühl, wenn einem auf einmal klar wird wievielen Menschen man etwas bedeutet!

Das ohnehin aufgrund des Vorabends sehr flaue Gefühl im Magen hats seltsamerweise auch nicht gerade besser gemacht... ;-)

Aber das hilft nichts, wir hatten uns das schließlich lange genug überlegt, und ein 3/4 Jahr an Vorbereitungen da reingesteckt, da müssen wir jetzt durch!

Die Anwesenheit von Jana und Harold hat uns hier sicher auch geholfen, wenn die zwei das selbe vorhaben, kanns ja keine soooo große Schnapsidee sein! ;-)

Also fuhren wir dann gegen 15:00 zu acht los, Jana, Harold, Sonja, Peter, Ali, Richi & ich auf Motorrädern, Richis Bruder Philipp im Auto als Begleitfahrzeug hinten nach. Gnädigerweise hatte es vor Abfahrt zu regnen aufgehört, und so konnten wir trockener Haut am Plattensee ankommen. Nur Sonja wurde die nasse (und dort wirklich unglaublich rutschige) Straße in einem Kreisverkehr zum Verhängnis: Nach kurzem Funkensprühen und am Boden herumrollen war die Kiste aber schnell wieder aufgerichtet und weiter gings dann ohne Zwischenfälle!

Am Plattenteich angekommen haben wir uns dann mit mitgebrachtem Gemüsegulasch, Chips und Bier (mehr war leider nicht aufzutreiben) verköstigt, und ich ging diesmal etwas früher schlafen...

Richi the Chefkoch!
Am nächsten Morgen wurde unser Camp dann am ansonsten bereits verwaisten Campingplatz abgebrochen...


 ...und nach einem wirklich sehr günstigen (und meiner Meinung nach auch gutem, man muss halt wissen was man bestellt, gelll Jana! ;-) ) Frühstück haben wir uns dann gegen Mittag von unserem Begleitschutz getrennt...

Unser Ziel an diesem Tag war Szeged, im süd-östlichsten Zipfel Ungarns. Dort hin fuhren wir mit absicht hauptsächlich über kleine Sträßchen, unsere Adventures konnten da ihre Fahrwerksvorteile erstmals ein wenig ausspielen! Besonders erfreulich war ein entgegenkommender GSX-R Fahrer, der zum Gruß freundlich das Vorderrad erhoben hat.
In einem kleinen Dorf, wo sich ansonsten wohl nur Fuchs & Hase gute Nacht sagen, hat offenbar gerade die gesamte Einwohnerschaft das Fußballspiel ihrer Nachwuchsmannschaft verfolgt. Als wir vorbeibrausten drehten sich sämtliche Köpfe in unsere richtung, zur Bezeugung meines Respekts der Gemeinschaft gegenüber hab ich dann auch mal schnell das Vorderrad gelupft. Vom bestimmt tosenden Applaus (in einer Minute mehr Action als in 90 Minuten Nachwuchskick) hab ich allerdings leider nichts mitbekommen, da ich vollauf damit beschäftigt war mein Vorderrad nicht auf Janas Heck zu parken... ;-)

Nach einer Tankpause (nur Jana & Harold, wir mussten erst 20km vor der rumänischen Grenze erstmals Tanken, gar keine schlechte Reichweite für Sportmotorräder! ;-) ) hat Jana dann beim Rausfahren ein Auto zu spät erkannt, das Vorderrad überbremst, und im Spiel "heiteres Motorräder weglegen" auf 1:1 für Deutschland ausgeglichen. Bis auf einen etwas weiter verbogenen Kofferträger ist aber auch hier nichts passiert.

Nach einer kleinen Pause irgendwo im nirgendwo...


...wollte Harolds Kiste dann nicht mehr. Gar nicht, als ob man den Zündschlüssel gar nicht gedreht hätte. Also mal Sicherungen checken gehen:


Hab ich schon mal erwähnt, dass die kleine Japanerin am zweiten Tag schon Problemchen machte, und unsere KTMs bis heute trotz sehr harter Behandlung (vor allem Richis Kathi hats auf der Transfagarasan sehr hart abbekommen, aber mehr dazu später...) vollkommen fehlerfrei laufen? ;-)

War aber nur ein lockeres Kabel an der Batterie...


... das wir schnell wieder festgeschraubt haben, und schon konnte es weitergehen!


Naja, nicht ganz, davor hat Harold noch schnell seine kleine Japanerin zur Seite gelegt, bzw. sie an meiner Österreicherin angelehnt. Meine stämmige Österreicherin zeigte sich davon aber vollkommen unbeeindruckt, und ließ sich vom 2:1 für Deutschland nicht aus der Ruhe bringen! ;-)

In Szeged haben wir uns dann für das erste Hotel am Platz entschieden, man geht ja schließlich nur einmal auf Weltreise! ;-) Außerdem hab ich von der freundlichen (und hübschen! ;-) ) Rezeptionistin einen special Biker-Rabatt auf Zimmer und Tiefgarage ausgehandelt, we like! ;-)

Was machen zwei Deutsche und zwei Österreicher am Behindertenparkplatz? Einchecken natürlich! ;-)

Am gleich gegenüber des Hotels liegenden Fluss war gerade ein Flussfest voll im Gange, also haben wir nach einer wohltuenden Dusche dort auch mal vorbeigeschaut:



War ganz interessant, und nach einer Weile haben wir Vegetarier auch abgesehen von Bier etwas gefunden, das keine toten Tiere enthalten hat, und auch noch gut & nahrhaft war, Success!! (Das Bier war übrigens so gut, dass wir dann noch zwei mit Jana und Harold tranken... ;-) )

Vom Hotelbalkon machten wir dann noch die folgenden Bilder, bevor wir erschöpft, aber gut gelaunt zu Bett gingen:



Abschließend kann ich über Szeged eigentlich nur gutes sagen, für ungarische Verhälntnisse eine wirklich sehr saubere, schöne Stadt mit angenehm wenig Verkehr, da kann man gerne wieder mal vorbeischauen! :-)

1 Kommentar:

  1. trottl hob i de funktion jetzt lang gesucht...

    is sehr viel text, vielleicht zukünftig auf mehrere posts aufteilen(kannst normal auch sagen der post soll an dem tag um die zeit gepostet werden) was positive auswirkungen auf follower/beobachter haben kann

    ajo und es is ned jugendfrei? i such verzweifelt schon die nacktbilder...

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