Samstag, 15. September 2012

Türkiye - Sommer, Sonne, Wind & Mehr!

Soda, wir habens also wieder mal erfolgreich zu einem Grenzübergang geschafft, aber diesmal wars nicht ganz so einfach wie davor! Auf der bulgarischen Seite wurden wir bei verschiedensten Häuschen einfach ohne irgendetwas vorzeigen zu müssen durchgewunken, einzig "Austria" mussten wir wiederholt auf die Frage nach dem woher beantworten...

Da zeitgleich mit uns ein großer Reisebus am Grenzgebäude angekommen war, und wir sowieso Kohldampf hatten, haben wir erstmal gejausnet, bevor wir uns in die Höhle des Bürokratielöwen wagten:


Die Stärkung vorher haben wir auch wirklich gebraucht, nicht nur einmal fühlte ich mich da drinnen an das Haus voller Bürokraten aus dem "Asterix gegen Cäsar" Zeichentrickfilm erinnert! Hier mussten wir drei verschiedene Stempel in unsere Pässe bekommen, bevor wir einreisen durften. Die diversen Stempel  haben natürlich diverse vorgehende Prüfungen gebraucht, und dass es dort keinerlei Wegweiser, Anleitungen oder sonst irgendwas Leitfadenmäßiges gab, keiner willens war Englisch zu sprechen oder sonst irgendwie zu helfen, machte die Sache gleich um einiges spannender (und nervtötender...). Nach ca. zwei Stunden Schlange stehen, feststellen, dass uns irgendwas fehlt, woanders Schlange stehen, wieder Schlange stehen usw. hatten wir die Stempel dann aber beinander und konnten einreisen, Yippiee!!! ;-)

Gleich mal extrem aufgefallen ist uns der Unterschied in der Straßenbeschaffenheit, war es auf bulgarischer Seite die übliche, schmale Bundesstraße in löchrigem Zustand, war auf der türkischen Seite eine 20m breit ausgebaute neue Schnellstraße mit tadellosem Asphalt. Türkiye - we like! ;-)

Von dort sind wir dann also nur mit kleinem Zwischenstopp zum Geld abheben nach Tekirdag gefahren, lt. Internet müsste von da nämlich eine Fähre nach Bandirma auf der asiatischen Seite der Türkei fahren. Istanbul haben wir bewußt ausgelassen, um Zeit zu sparen. Immerhin hat uns jeder, der schon mal dort war vor dem Verkehrsstaus dort gewarnt, und durch so eine Weltstadt einfach nur durchzuheizen wäre auch ein Verbrechen. Das Städchen seh ich mir dann lieber ein anderes Mal anständig, und ohne Motorrad an.

In Tekirdag angekommen, sind wir also zuerst mal zum Hafen, um dort irgendwo Infos über die Fähre aufzutreiben:


Zu diesem Zwecke wollten wir einfach mal in aller Ruhe ein Bierchen trinken, und dann den Kellner ein wenig ausquetschen. Wie unglaublich hilfsbereit und nett die Menschen in der Türkei sind, ist uns heir zum ersten Mal aufgefallen. Der Kellner, der sich als erstes zu uns gesellte, sprach nämlich kein Wort Englisch. Daraufhin hat er von einer Nachbarsbar einen Kellner aufgetrieben, der ganz brauchbares Englisch sprach. Dieser hat uns dann natürlich gleich in seine Bar mitgeschleift... *gg*
Von Fähren hatte der aber keine Ahnung, also hat er, nachdem er uns zwei Bierchen gebracht hat, seine komplette Kollegenschaft im Hafenviertel abgefragt, und tatsächlich einen aus Bandirma stammenden Kellner aufgetrieben, der uns genaue Infos über die Fähre geben konnte. Leider hatte diese ziemlich bescheuerte Fährzeiten (entweder noch an diesem Tag um 22:00 ablegen, und dann gegen halb zwei in der Früh in einer vollkommen unbekannten Stadt ankommen, oder fast einen ganzen Tag auf die nächste Fähre um 17:00 warten) also nahmen wir am nächsten Tag die ebenso vom freundlichen Kellner vorgeschlagene Alternativroute über das westliche Canakkale, wo Fähren alle halben Stunden verkehren.

Nach einer erholsamen Nacht in einem Hotel gleich am Hafen, fuhren wir dann westwärts, und waren zuerst ein wenig sehr verwirrt, da die Auffahrt zur Schnellstraße dort gesperrt war. Was für ein Glückstreffer das eigentlich war, bemerkten wir erst als die schmale Küstenstraße zu einem Schotterweg wurde, und wir von der Straße traumhafte Aussichten genießen konnten:


Das bisschen Schotter hat unsere Kathis gar nicht gestört, dort fühlten sie sich erst so richtig wohl! ;-)



Nach einiger Zeit wars dann mit der Einsiedler Küstenstraßenromantik aber auch wieder vorbei, und weiter gings auf einer extrem windigen Schnellstraße in Richtung Westen. Der vor allem im Westen wirklich extremst nervige, extremst böige und extrem starke Wind ist leider einer der beiden Gründe, warum bis jetzt auf türkischen Straßen kaum sowas wie Fahrspaß aufkommen konnte. Wenn man auf kerzengerader Straße zum Ausgleich der Windböen permanent Schlangenlinien fahren muss, oder bei Rückenwind mit ca. 100 dahinfährt und genau gar keinen Luftzug spürt, versaut einem das die Freude am Fahren schon sehr. Das Überholen von Sattelschleppern, das Kurvenfahren usw. macht bei stark böigem Seitenwind natürlich auch gleich viiiiiiiiel mehr Spaß! :-/

Und hier noch ein paar Bilder vom Fährhafen, bzw der Überfahrt über das marmarische Meer (oder so...)

krasses Pferd! ;-)

krasse Statue! ;-)

hmmmm, auf der Fähre waren definitiv über 100 Leute...

zwei fesche Kampel auf Weltreise! ;-)

ziemlich lustiger Spielzeug & Blumenkranzverkäufer auf der Fähre

Aussicht (man beachte die türkische Flagge am Fels! Auf Flaggen stehen sie hier fast schon so damisch wie wie Amis...)

Motorboat, Motorboat!
noch mehr Aussicht...
Naja, und so haben wirs trotz permanentem "Liniewegenwindkorrigierens" zu unserem ersten türkischen Mittagessen auf asiatischem Boden geschafft:

 War zwar gar nicht, was wir uns erwartet haben, aber dafür viiiiiiel besser! ;-)
Und dieser Mann hats trotz erheblicher Kommunikationsprobleme geschafft, uns was köstliches vegetarisches zu basteln:

Unterwegs hats dann ein kleines Bienchen tatsächlich geschafft, mir im Fahren in das Loch der aufgegangenen Naht auf der Innenseite meiner Hose zu fliegen, und mich am Oberschenkel zu stechen:


Eigentlich wie ein Lottotreffer, liegt das Knie ja immerhin geschützt am Tank an. Schade, dass das Bienchen dieses Kunsstück wohl nie widerholen wird können...

In der Nähe von Dikili fanden wir dann einen kleinen, sehr feinen & relaxten Campingplatz, der uns mit einem wunderbaren Sonnenuntergang empfangen hat:





Beim superfreundlichen & lustigen, deutschsprachigen Koch, haben wir dann so in etwa eine Eierspeis mit Gemüse bestellt. Bekommen haben wir das:


Großartig wars! - Daraufhin haben wir beschlossen, noch eine Nacht dort zu bleiben und den nächsten Tag mit Rumhängen, Biertrinken & Blogschreiben zu verbringen.

Diesem Mann hier:


 verdankt ihr also folgende Bilder:







Wenn man bei ihm zu Mittag eine Art Käsetoast mit Gemüse bestellt, bekommt man übrigens das:

Türkiye - We like a lot! ;-)

Das war an dem Tag übrigens mein Laptop-Arbeitsplatz:

Hmmm, komisch, ich vermisse meinen alten Arbeitsplatz in wunderbar steriler Edelstahl & Glasatmosphäre kein bisschen...

Das war neben dem einfach in jeder Hinsicht extrem leiwanden Koch dort unser bester Freund:

Der Bierkühlschrank zur Selbstbedienung. We Like! ;-)

Die Open-Air-Duschen:

vielleicht ein bisschen "basic" aber mehr brauchen wir zumindest wirklich nicht...

Miezekätzchen, die auf der Suche nach Fresschen waren, gabs dort übrigens auch: ;-)


Falls ihr dort auch mal hin wollt (zum relaxen und Natur genießen ideal, für Action & Partys gibts bestimmt bessere Plätze): Einfach bei Dikili der Küstenstraße Richtung Süden folgen, und nach ein paar Kilometern rechts den Wegweisern zu Kamp Cam folgen. Keine Sorge, der etwas desolate Schotterweg führt an ein lohnenswertes Ziel! ;-)

Die hässliche Fratze des geldgeilen Massentourismus-Immobilienwahnsinns zeigte sich dort in der Gegend leider auch:

Muss ich erwähnen, dass die so gut wie alle leerstehen? :-/

Wie's dann weiterging, erzähl ich euch später, hier gibts nur noch ein paar Fotos von unserer Weiterfahrt in Richtung Fethiye (welches großartig war!):




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